SCHLOSS AN DER LOIRE
ROMAN SIKORA
Uraufführung
Staatstheater Nürnberg
Regie: Henri Hüster
Bühne und Kostüme: Tanja Berndt & Linda Hofmann
Choreographische Mitarbeit: Stefanie Pechtl
Dramaturgie: Jascha Fendel & Arne Bloch
Regieassistenz: Markus Hoppe
Mit
Svetlana Belesova (Gnädige Frau),
Julian Keck (André), Heimo Essl (Jean-Luc),
Sebastian Griegel (Alfred), Mario De Diago (Boris)
Fotos: © Marion Bührle
NACHTKRITIK Christian Muggenthaler, 28.6.18
Dass das alles nicht bedrohlich, sondern vielmehr irre witzig ist, verdankt sich der Regie von Henri Hüster, der die Überdrehtheiten des Texts dankbar aufnimmt und in körperliche Durchgedrehtheiten der Darsteller umsetzt.
Die kommen dabei ganz schön ins Schwitzen. Auf einer Bühne, die alte Bildkunst (so etwa Botticellis "Geburt der Venus") zu Läufern degradiert und ansonsten vom Käfig der Gnädigen dominiert ist, tänzeln sie, in antiquiert anmutender Dienstbotenkonfektion (Ausstattung: Tanja Berndt und Linda Hofmann), verdrehen sich, winden sich und fallen, hetzen herum und vollführen den Kotau. Diese Leute verhaspeln sich nicht nur sprachlich, sondern auch körperlich. Und das unentwegt. Vor allem Julian Keck als André fungiert als Irrwisch des Irrsinns.